31.03.2021

100. Knorpeltransplantation in den Muldentalkliniken

In der vergangenen Woche fand in den Muldentalkliniken am Standort Wurzen die 100. Knorpeltransplantation statt – ein gelenkerhaltender Eingriff im Kniegelenk.

Patient umgeben von zwei Ärzten

In der vergangenen Woche fand in den Muldentalkliniken am Standort Wurzen die 100. Knorpeltransplantation statt – ein gelenkerhaltender Eingriff im Kniegelenk, der seit Dezember 2011 ein erfolgreiches Standardverfahren im Novocart-Kompetenzzentrum der Muldentalkliniken darstellt.

Patient Oliver Geißler erlitt 2018 einen Arbeitsunfall, bei dem sein Knie beschädigt wurde. Eine Operation in einer Leipziger Klinik konnte den darauffolgenden Verschleiß des Knorpelgewebes jedoch nicht aufhalten. „Anfang des Jahres hatte ich plötzlich so starke Schmerzen im Knie, dass ich das Krankenhaus in Grimma aufsuchte. Dort überwies man mich nach Wurzen, da man hier auf die Knorpeltransplantation spezialisiert sei“, so der 31-jährige Döbener.

„Es handelt sich um ein Operationsverfahren, das nur in ausgewählten Klinken angeboten wird. Dabei wird dem Patienten körpereigenes Gelenkknorpelgewebe transplantiert“, so der geschäftsführende Oberarzt Dr. med. Albrecht Rosenkranz der Klinik für Orthopädie, Traumatologie und Handchirurgie. Die Therapie läuft in drei wesentlichen Schritten ab: Im Rahmen einer Arthroskopie wird aus einem nicht belasteten Kniegelenksanteil eine kleine Menge Knorpel entnommen. Dieser Eingriff erfolgt ambulant. Anschließend werden die Knorpelzellen auf einer speziellen Matrix vermehrt. Dies geschieht in einem Reinstlaboratorium. In einer zweiten Operation vier Wochen nach Ersteingriff, erfolgt dann die passgenaue Defektdeckung. Dieser zweite Eingriff kann in Abhängigkeit von der Größe und Lokalisation des Defektes sowohl arthroskopisch als auch über eine offene Gelenkoperation durchgeführt werden.

„Durchschnittlich führe ich pro Jahr zehn Operationen dieser Art durch. Im vergangenen Jahr waren es pandemiebedingt leider deutlich weniger“, so Dr. Rosenkranz, Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie. In der Regel dauert ein Eingriff nur 30 bis 45 Minuten. Unter den Patienten befinden sich sowohl junge Patienten im Alter von 18 Jahren als auch bis 70-jährige Patienten. „Je älter ein Patient ist, desto stärker müssen wir auf bestimmte Kriterien achten, da diese Art von Eingriff nicht für jeden möglich und sinnvoll ist. Insbesondere eine manifeste Arthrose, aber auch Übergewicht, Diabetes, Rheuma und Bewegungsmangel sind wesentliche Ausschlusskriterien für eine Knorpeltransplantation“, erläutert Dr. Rosenkranz. Nach der Knorpeltransplantation schließt sich eine sechswöchige Phase relativer Ruhe sowie eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme über drei bis vier Wochen an. Insgesamt ist von einer Arbeitsunfähigkeit von zwölf Wochen auszugehen.

Standortübergreifende Klinik seit Jahresbeginn

Seit Anfang des Jahres 2021 besteht die standortübergreifende Klinik für Orthopädie, Traumatologie und Handchirurgie. „Mit der Neuausrichtung wollen wir neben der medizinischen Ausdifferenzierung auch das medizinische Know-how in der Versorgung unserer Patienten im Landkreis Leipzig standortübergreifend bündeln“, so Mike Schuffenhauer, Geschäftsführer der Muldentalkliniken. „Dies ist ein wesentlicher Punkt und Meilenstein im Rahmen der Unternehmensstrategie der Muldentalkliniken. Wir werden mit einer standortübergreifenden Klinik Strukturen und Prozesse schneller und nachhaltiger standardisieren können“. Zukünftig soll es am Standort Wurzen auch die Möglichkeit einer speziellen operativen Versorgung von erworbenen Fußdeformitäten, beispielweise Hallux valgus, geben.

Gefällt bisher: 11
Zurück

Kontakt


Auf sozialen Netzwerken teilen